Töten

Letzte Überarbeitung: 3. Februar 2005

Viele Menschen essen Fleisch, aber die wenigsten machen sich bewusst, dass für ihre Essgewohnheiten getötet wird.
Nur wenige kommen in unserer Gesellschaft noch in den "Genuss", die Zubereitung ihrer "Mahlzeit" hautnah mitzuerleben.

Die meisten von uns haben schon einmal eine Karotte gehäutet, einen Salatkopf zerlegt oder eine Avocado ausgenommen.
Aber dass wir selbst zum Bolzenschussgerät greifen, es einem Lebewesen auf den Kopf drücken und durch seine Schädeldecke einen 11 cm langen, 1 cm breiten Bolzen schießen, durch das entstandene Loch einen Eisenstab einführen und mit ihm sein Gehirn zermatschen, seine Kehle mit einem Messer aufschlitzen und das Blut herausströmen lassen, dann das vor wenigen Augenblicken noch atmende Lebewesen an einem spitzen Haken aufspießen, ihm den Kopf und die Beine absägen, ein scharfes Messer hinein stoßen und es aufschneiden, die warmen und zuckenden Gedärme herausquellen lassen, die Haut von seinem Schädel und Körper ziehen, ihn in zwei Hälften zersägen, in handliche Teile zerstückeln und so fort, ist für die meisten unter uns nicht nur aus Zeitgründen unvorstellbar.1

Wir lassen andere für uns töten und zwar so, dass wir nichts davon mitbekommen.

Die fertigen "Produkte" die wir im Supermarkt aus dem Regal nehmen, geben keinen Hinweis mehr darauf, dass es sich bei ihnen um die Leichenteile eines lebenslang eingesperrten und gequälten Lebewesens handelt.
Manche Wurst hat sogar Herzform oder wird von Augen und einem lachenden Mund verziert.
Mit Unmengen von Geld wird Werbung finanziert, die uns einreden soll, die Lebewesen seien glücklich, für uns gestorben zu sein.


» Rinderschlachtung
» Schweineschlachtung
» Hühnerschlachtung


Töten erlaubt

Jeder gesunde Mensch fühlt eine natürliche Abneigung gegen das Töten.

Würden wir das Töten von Menschen erlauben, stiege die Möglichkeit beträchtlich, selbst getötet zu werden.
Verringert sich diese Gefahr aber, ändert sich auch unsere ablehnende Haltung dagegen.
Wird in Erwägung gezogen, militärisch gegen Regierungen anderer Länder vorzugehen, wird unser Entschluss entscheidend davon abhängen, ob dieses Land an unser eigenes angrenzt oder auf der anderen Seite der Welt liegt, ob es fähig ist zurück zu schlagen oder nicht. Wenn wir sicher sind, dass uns selbst nichts geschehen kann, halten wir das Töten gleich nicht mehr für ganz so inakzeptabel, selbst wenn wir uns darüber im Klaren sind, dass auch unschuldige Zivilisten dabei ums Leben kommen werden.
Terroristen im eigenen Land würden wir niemals mit Raketen beschießen, wenn dabei die Gefahr bestünde, unschuldige Landsleute zu töten - wir könnten selbst darunter sein.

Tiere werden in absehbarer Zukunft nicht die Fähigkeiten besitzen, sich in Gruppen zusammenzuschließen und organisiert gegen uns Menschen zu wehren. Auf die Idee sich für das ihnen zugefügte Leid zu rächen kämen sie schon gar nicht.
Also ist unsere Motivation, das Töten von Tieren zu beenden, von vornherein eher gering, wenn überhaupt vorhanden.


Töten notwendig

Es gibt Spezies die andere töten und ihr Fleisch essen, um zu überleben.

Im Gegensatz zu uns Menschen besitzen sie aber keine Möglichkeit, sich anders zu verhalten. Sie haben nicht die Möglichkeit Alternativen zu finden und sich für sie zu entscheiden oder überhaupt die Einsichtsfähigkeit, Leid zu vermeiden, wo es möglich ist.
Und wie kann die Tatsache, dass ein Löwe nicht überleben kann ohne ein anderes Tier zu reißen rechtfertigen, dass wir Kühe oder Schafe töten?

Es gibt Menschen, die andere Menschen töten.
Im Gegensatz zu Tieren haben sie sogar die Fähigkeit, zu begreifen welches Leid sie dabei anrichten und dass es weder notwendig noch moralisch vertretbar ist.
Trotzdem würden wir niemals darauf bestehen das Recht zu haben, andere Menschen zu töten, nur weil einige es sich heraus nehmen.

Wir versuchen heute Leid zu vermeiden, wo dies möglich ist. Niemand beruft sich auf die Natur, wenn ein Mensch im Sterben liegt und nur durch eine Operation und Medikamente am Leben erhalten werden kann, wenn ein arbeitsloser oder alter Mensch Sozialhilfe oder Rente bekommt, um nicht wie in der Natur zu verhungern.

Es ist mittlerweile allgemein anerkannt, dass Menschen sich ohne Fleisch nicht nur mangelfrei, sondern auch mindestens ebenso gesund ernähren können. 2
Nun ist die Gesundheit im Allgemeinen kein Grund, um sich Spaß und vermeintlichen Genuss vorzuenthalten, man denke nur einmal an all die Raucher.

Aber können wir es mit unseren Vorstellungen von Moral und Gerechtigkeit vereinbaren, ohne Notwendigkeit intelligente, Freude und Leid empfindende Lebewesen zu töten?
Wegen eines Geschmacks, an den wir uns gewöhnt haben?


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Anmerkung / Quelle:
1 Diese Darstellung beschreibt den "Optimalfall" einer "artgerechten", "humanen" Tötung unter Zuhilfenahme eines Rückenmarkzerstörers, dessen Anwendung in Deutschland seit der BSE-Krise aus Rücksicht auf den Verbraucher verboten ist. Er sollte verhindern, dass das Tier nach der durch den Bolzenschuss erfolgten Betäubung aufwacht und bei lebendigem Leibe ausgenommen wird.
Viele Tiere wachen auf und kommen mit durchgeschnittener Kehle, kopfüber an einem Haken hängend und mit abgeschnittenen Gliedmaßen wieder zu Bewusstsein. Dies geschieht selbst bei geschilderter "Einzelschlachtung", bei der der Schlächter vergleichsweise viel Zeit für das Tier hat. In der Massenschlachtung, aus der wir fast alles Fleisch beziehen, haben die Mitarbeiter gar nicht die Zeit Rücksicht zu nehmen (von der Einsicht ganz zu schweigen), den Tieren einen möglichst "angenehmen" Tod zu bereiten. Diesbezüglich möchte ich Sie bitten, sich folgendes Video anzuschauen: » Meet your Meat (deutsch)

2 » Immer mehr Kreise empfehlen eine vegetarische Ernährung
» Vegetarisch Leben - medizinische Aspekte des Vegetarismus
Weitere Quellen:  Linksammlung

Bilder: Eigenes und » Soylent-Network

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